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Автор hexe666, ноября 16, 2006, 20:58

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Ellidi

Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Versteher

Wie aber kann Panslawenismus seyn, wenn solch ein großes slawisches Land wie Polen dem außer stünde?

Was Altbulgarisch betrifft bin ich mit meinen Kenntnissen sehr entäuscht. Jüngst versuchte ich das Buch Meletij Smotrizkijens zu verstehen, verstand aber noch weniger, als wäre es auf Latein geschrieben..


Erlauchter Ellidi, befindet Ihr Euch nicht von einem Gedanke befangen? Habt Ihr Euch mit den Ideen Liberalismus bekannt gemacht? Friedrich von Hayek, Pötr Tschaadaew, Wissarion Bjelinskij und viele andere?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Maighdean Mhara

Цитата: Usama от февраля 11, 2011, 23:19
Nebenbei... Wie können wir 'wenn' in der konditionalen von 'wenn' in der temporalen Bedeutung unterscheiden? Außer dem Kontext, selbstverständlich.
Nach dem Fragezeichen.  :)
"Бодры" надо говорить бодрее, а "веселы" - веселее!

Versteher

Erlauchter Ellidi, warum laßt Ihr meine Frage unbeantwortet?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Ellidi

Weil die Frage aufwendig ist. Die Antwort, die N. J. Danilewski auf diese Frage giebt, sieht eine Eidgenossenschaft slawischer Staaten vor. Wenn es in der Zeit des Russischen Zarenreiches eine solche gegeben hätte, hätte man das Verhältnis der Polen gegenüber Rußland prüfen und enthüllen. Wenn ihnen die Möglichkeit eines freien Ausganges gewährt würde, dann sähe man, ob sie tatsächlich das Bündnis mit Rußland freiwillig verließen. In diesem Fall würden sie ihre eigene slawische Seele, ihr Slawentum verraten und mögen sie dann außerhalb der verteidigenden all-slawischen Eidgenossenschaft ihr Glück gegen die deutschen Nachbarn und ihre Ansprüche versuchen.

Lassen wir jetzt das 19. Jh. und wenden unseren Blick auf unsere trostlose Gegenwart. Welche der heutigen west- und südslawischen Länder verfügen auf eine Partei, die sich für das Slawentum (und/oder Orthodoxie) und das Bündnis mit Rußland einsetzt? Im offenen Sinne nur zwei - Serbien (und Montenegro selbstverständlich) und Bulgarien (SRS und Ataka). Im weiteren Sinne, wenn man die Länder beachtet, in denen es eine Partei gibt, die die rechtswidrige Unabhängigkeit des Kosovo entschlossen bekämpft, kann man auch Slowenien und die Slowakei hinzufügen (in Slowenien die SNS, in der Slowakei alle nicht-ungarischen Parteien). In den sonstigen west-und südslawischen Ländern, einschließlich Polen, ist die Lage aussichtslos, dem Volk wird die Mitgliedschaft in der NATO unterjubelt und jegliches seichtes Geschwafel über Atlantismus wird widerstandslos verbreitet; man verschweigt den anderen, wahren, gedeihlichen und segensreichen Weg der Einheit und Übereinkunft mit den verwandten brüderlichen Völkern. Es stimmt, daß die oben erwähnten Parteien oppositionell sind, aber während sie bestehen (und auf diesen Weg weisen), besteht auch die Hoffnung auf ein all-slawisches Bündnis. In Tschechien, Kroatien und Polen sehe ich persönlich keine Hoffnung.

Wenn Ihr den Namen einer interessanten gegenwärtigen Persönlichkeit aus jenen drei Ländern erspäht habt, teilt ihn bitte mit. Es gibt zwar in Polen Andrzej Lepper, der antiwestlich gesinnt ist, aber er befürwortet den von den neokonservativen Kreisen so erstrebten Eintritt der Türkei in die EU, der dem Ende der europäischen Kultur und der eigenständigen Entwicklung der europäischen Staaten gleichkäme.
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Ellidi

Was den Liberalismus anbelangt, würde ich Eure Frage mit einer anderen beantworten: geht ein gesunder, nicht wahnsinniger Mensch freiwillig zu einem Orte, wo die Seuche wütet, oder zu Aussätzigen, um sein eigenes Körper unwiderruflich zu verderben? So wie sich jeder gesunde und nicht wahnsinnige Mensch um seinen Körper kümmert, so kümmere ich mich um meine Seele und weiche jeglichem Umgang mit Liberalismus, Positivismus und Progressismus aus. So wie jener Mensch seinen Körper mit gesunden Lebensmitteln nährt, so lese ich auch erlauchte, orthodoxe (im übertragenen Sinne) und scharfsichtige Autoren, die die echte Entwicklung unserer Welt enthüllen und zwar die Bewegung abwärts, vom Gipfel hinab (Thomas Carlyle, Konstantin Nikolajewitsch Leontjew u. a.), auf daß auch meine Seele und Anschauungen nicht verblendet werden, sondern der tatsächlichen Entwicklungen ansichtig werden, ob sie gleich unheilvoll sind. Denn die Wahrheit ziehe ich stets der (zuversichtlichen und tröstenden) Täuschung vor.
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Versteher

Wie gesagt, bin ich kein Kenner der Politik, und es erstaunet mich, daß es auch Bulgarien eine ganze Partei gibt, die gegen ganze Ungerechtigkeit mit Kosowo kämpft... Nicht, wie es bei den Slawen üblich ist, sich in der Ecke zu verbergen, tröstend, daß das Elend zum Nachbarn gekommen, und nicht zu dir ist; sondern so..Das ist sehr zierlich, und brüderlich, würde ich sagen.

Aber wohnt nicht schon sich die Freiheit bem Menschen inne? Beziehet sich aber nicht der Liberalismus auf die Freiheit? Heißt er nicht vom ungerheuren Griechen-Lateinischen Esperanto, welches als internationalen Wortschatz genannt wird, in die reine deutsche Sprache übersetzt, als Freiheitsthum? Kann das Streben zur Freiheit als eine Seuche genannt werden?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Ellidi

Цитата: Versteher от марта  1, 2011, 10:48
Wie gesagt, bin ich kein Kenner der Politik, und es erstaunet mich, daß es auch Bulgarien eine ganze Partei gibt, die gegen ganze Ungerechtigkeit mit Kosowo kämpft...
Es gibt sogar eine polnische Partei, die jene Unabhängigkeit ablehnt, die LPR, abe sie ist bedauerlicherweise ziemlich anti-russisch gesinnt. Die LPR bekämpft auch entschlossen die Verhandlungen zum EU-Beitritt der Türkei.

Цитата: Versteher от марта  1, 2011, 10:48
Aber wohnt nicht schon sich die Freiheit bem Menschen inne? Beziehet sich aber nicht der Liberalismus auf die Freiheit? Heißt er nicht vom ungerheuren Griechen-Lateinischen Esperanto, welches als internationalen Wortschatz genannt wird, in die reine deutsche Sprache übersetzt, als Freiheitsthum? Kann das Streben zur Freiheit als eine Seuche genannt werden?
Das ist auch eine überaus verfängliche Frage, noch verfänglicher als jene bezüglich des Verhältnisses Polens zum Slawentum. Beginnen wir erst mit dem Liberalismus: hinter all dem inhaltslosen Gefasel über Freiheit seitens der Ideologen des Liberalismus steckt jenes unheilvolle Prinzip des laissez-faire, das noch von Thomas Carlyle verworfen wurde. Die zügellose ökonomische Beraubung, die Verehrung der Reichen, was so typisch für die Engländer ist und so unbegreiflich für die Slawen (und mich insbesondere). Die menschlichen Beziehungen, so Carlyle, entarten dank jenem verdammten Prinzip zum bloßen Bezahlen mit Bargeld, man kümmert sich nicht mehr um den Menschen. Selbst im Mittelalter, so Carlyle, war der Leibeigene freier als der in der Zeit des laissez-faire weilenden menschlichen Geschöpfe, weil der Herr des Leibeigenen in der Not sich um ihn kümmert und weil zwischen ihnen eine Verbindung bestand.

Hinter laissez-faire steckt nichts anderes als die Abschaffung des Schutzes und Fürsorge. Im Zeitalter des  laissez-faire besteht keine Verbindung mehr außer des Bezahlens mit Bargeld. Und das ist furchtbar und gräßlich. Die Freiheit des Handels wurde als ausschließlich die englischen Interessen begünstigend von Konstantin Petrowitsch Pobedonoszew verworfen.

Die praktische Freihiet wird oft mit Wählen verbunden. Jede Stellungnahme und Wahl, so Émil Michel Cioran, kommt einer Verachtung der Wahrheit gleich, da keine Ideologie besonders anziehender im Vergleich zu den anderen ist. Laut F. W. J. von Schelling gebe es zwar Freiheit, aber sie ist transzendent und nicht in zeitliche und räumliche Begriffe zu fassen. Sie sei nicht posthum, sondern vor der Geburt vorhanden, als die Seele des Menschen sich nicht verkörpert habe. Lassen wir jedoch das Transzendente für ein rein philosophisches Thema oder Faden. Wenn Papst Gregor XVI in seiner vortrefflichen Enzyklika Mirari Vos die Gewissensfreiheit als deliramentum (вздор) verurteilt, beruft er sich auf Augustinus' Gedanken Quae peior mors animae, quam libertas erroris?=Gibt es einen schlimmeren Tod der Seele als die Freiheit des Fehlers, /die Freiheit, Fehler zu begehen/? Jener Gedanke Augustinus steht in vollem Einklang mit Ciorans Erörterung der immanent in jeder Wahl liegenden, gegenüber der Wahrheit verächtilen Eigenschaft der Stellungnahme und der Wahl.

Also, jenen Erklärungen Rechnung tragend, suche ich persönlich die Freiheit nicht auf Erden (was gar nicht heißt, daß sie nicht bestehe).

Das Irrtum des Liberalismus und das von ihm hervorgerufene Unheil rührt von der Anwendung eines transzendenten Begriffs , wie der Freiheit, auf zeitliche und politische Umstände her. Das erste Menschenrecht ist laut Carlyle das Privileg des Dummen, von dem Weisen und den richtigen Weg Kennenden geführt zu werden. Wenn jedoch dem Dummen die Meinungsfreiheit zugesprochen wird, so rebelliert er, weicht vom richtigen Wege ab, sagt sich von der Führung durch den Weisen los und das Volk wird in zahlreiche Parteien zersplittert. Die Einheit, das Verehren eines weisen Leiters (des Zaren, Kaisers) ist zugrundegeganden, unwiderruflich verloren. Man äußert Meinungen, faselt (parlement in der herkömlichen Bedeutung - Faseln), man irrt umher, oder noch schlimmer, steigt hinab, die Wahrheit ist ihnen schon Wurst (им до истины как до лампочки), alles außer dem Zaster ist ihnen schon Wurst. Das kann ich dem Liberalismus nicht verzeihen - das Zersplitterung und die Versklavung der Menschen (s. o. - abgeschaffte Menschenbeziehungen) sowie the Gospel of Mammonism (Carlyles Ausdruch).

P. S: Geehrter Versteher, wenn ich noch W. W. Rosanows bissige Worte über die Freiheit zitiert hätte, würde ich wahrscheinlich von den sonstigen Benutzern des Forums als Obskurantist verschrien. Sie finden sich im Zweiten Korb der Gefallenen Blätter und sind noch schärfer als alles bereits Aufgezählte. Ich sehe spannend Eurer Antwort entgegen und insbesondere Eurer Antwort auf die zuvorkommend gestellte Frage: Ob Ihr glaubt, daß es hier und jetzo (hic et nunc), auf Erden Freiheit gebe und auch wie Ihr zu dieser Schlußfolgerung gelangt seid.

P. P. S. Falls sich noch jemand vom Thema des Liberalismus und der Freiheit angesprochen fühlt, möge er seine Stellung äußern. Ich bin auch für (belegte) Meinungen Anderer stets aufgeschlossen.
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Versteher

Erlauchter Ellidi, ich denke, ich solle hier nur fragen, nicht beurtheilen..Meine Kenntnisse reichen noch kaum, daß mein Urtheil werther wäre als derjenige eines Küchenweltweisen...
Aber die Eure Frage ohne Antwort zu lassen wäre unliebenswürdig.

Es dünket mich, daß das Recht der Dummen von den Weisen geführt zu werden, könne nur binnen einer Generation dauern, oder noch kürzer, bis auf die Wende der Entscheidenden.. Wenn es möglich wäre, daß die Weisheit nur von den Weisen zu ihren Kindern wiedergegeben würde, sähe alles viel einfacher aus.. Aufgrund der Geschicke läßt es denken, wenigstend jede Generation kämpft um die Macht; und ist es vermeidbar? Wenn einer nicht zum Kreise der Entscheidenden nicht gehört, wer kann ihm verbieten, sich der Dummen zu bedienen, um diese Entscheidenen zu stützen, und dadurch seine eigne Macht zu verwirklichen? Ihrerseits würden die Weisen kaum  ihre Macht mit einem theilen: da sie es brauchen Gesellschaft zu lenken... Folge? Statt der Entwicklung hat man nur ewigen Streit um die Macht zur jeder Generationswende..
Demnach wird nur Freiheit einem gegeben auf eine ziemlich kurze Zeit der Wende: indem neue Weise diese angenommne Freiheit mancher brauchen, um alte Weise zu stützen..

Von der gesitlichen Freiheit habe ich viel wenigere Worte...Aufgrund des leiblich-geistlichen Gegensatzes jedes Menschen könne die Freiheit nie vollkommen seyn. Beschränke man sein Leib dem Geiste zugunsten, oder umgekehrt, werde gleichzeitig an Freiheit verloren und gewonnen.. Ist es aber zu vermeiden?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Versteher

Erlauchter Ellidi, könnt Ihr Euch eine richtige Wiedervereinigung Christlicher Kirche vorstellen? Wenn ja, würdet Ihr es wollen?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Ellidi

Цитата: Versteher от марта 10, 2011, 16:30
Meine Kenntnisse reichen noch kaum, daß mein Urtheil werther wäre als derjenige eines Küchenweltweisen...
Geehrter Versteher,
wiehohl ich mich fürwahr an Eurem Lob ergötze, wäre ein Zeichen von Anmaßung meinerseits zu verschweigen, daß ich schlichtweg ein Liebhaber, amator, der menschlichen Weisheit bin, den bestimmte weise Denker stärker anziehen als andere.
Цитата: Versteher от марта 18, 2011, 16:56
Erlauchter Ellidi, könnt Ihr Euch eine richtige Wiedervereinigung Christlicher Kirche vorstellen? Wenn ja, würdet Ihr es wollen?
Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich den Unterschied zwischen der Kirche und sämtlichen unheilvollen Strömungen erörtern, die sich als christlich ausgeben. Es gibt Kirchen, die ihre Tradition auf die apostolische Zeit und die ersten drei folgenden Jh. zurückführen und die auf keinem ökumenischen Konzil verurteilt (wie Arianer, Nestorianer oder Gnostiken) wurden. Nur jenen Kirchen ist Echtheit zuzusprechen: der orthodoxen, der katholischen, der syrisch-orthodoxen und der armenischen Kirchen. Möge man auch den Grund für den Zwist zwischen ihnen berücksichtigen: es sind hauptsächlich doktrinäre Fragen (Filioque) und Fragen nach der musikalischen Besetzung der Gottesdienste (Orgel in den katholischen Kirchen). Der Grund war nicht die zügellose Einführung von Neuigkeiten (sich scheiden lassen, Abschaffung von Ikonen und andere Freveltaten) oder die bloße Habgier nach den kirchlichen Gütern (wie beim Protestantismus).

Protestantismus, Arianismus und Nestorianismus verdienen nichts als Verurteilung. Den Protestantismus beschreibt der große deutsche Dichter Gottfried Benn als Protest gegen den Geist und wenn ich auch noch Vicomte de Maistres Worte aufführte, würde ich wahrscheinlich gerügt ob ihres kompromißlosen, scharfen und tapferen Inhaltes. Die Wahrheit ist jedoch fast nie bequem und es geht jenen Strömungen, die es bloß auf den schnöden Mammon, die persönliche Bereicherung und dissoluta licentia, wie der Papst Gregor XVI in Mirari Vos sie beschreibt, angelegt haben, gar nicht um die Wahrheit. Sie suchen sogar, die frommen Leute vom Pfade der Wahrheit abzubringen.

Wenn ich meine persönlichen Ansichten darlegen dürfte, so würde ich ausschließlich die Aussöhnung zwischen jenen Kirchen in Betracht ziehen, die ihren Wurzeln getreu geblieben sind und das ist im Moment nur die orthodoxe Kirche (möglicherweise auch die armenische, aber ich bin überhaupt nicht damit bewandert), weil in der katholischen Kirche ein ungeheuer, entsetzlicher geistiger Putsch in den 1960er Jahren vollbracht wurde: jene Modernisten, die 60 Jahre zuvor in Lamentabili sane exitu von Papst Pius X. verurteilt wurden und gegen die der Eid allen katholischen Pfarrern oblag (wiki/de) Antimodernisteneid , gelang es, ein Konzil  einzuberufen, wo die authentischen, der Tradition zugewandten Kräfte besiegt wurden. Zu diesem Konzil, wurden, proh dolor! (o weh!), nicht nur Modernisten, sondern auch Protestanten eingeladen und sie beteiligten sich an den getroffenen Entscheidungen, die Reformen auslösten. Eine Reform in Bereich der Religion auszulösen bedeutet stets die Reinheit des Glaubens zu besudeln, weil jede Reform die Menschen von dem ursprünglichen Vermächnis Gottes entfernt. Die katholische Kirche wurde von der von Gregor XVI veruteilten und als den Grund für den Untergang der mächtigen Reiche des Altertums bloßgelegten cupiditas rerum novandarum angesteckt und besessen. Mit der katholischen Kirche nach Pius XII. wäre jegliche Versöhnung für den noch reinen orthodoxen Glauben verhängnisvoll und beschöre nichts als eine Entfernung von jenem Vermächtnis herauf. Versöhnung ist nur bei gewissen Umständen (Lossagung vom Herrschaftsanspruch des Pontifex auf den Osten u. a.) nur mit der katholischen Kirche vor Vatikan II möglich.

Benedikt XVI hat einen Schritt in diese Richtung gemacht, er hat die lateinische Sprache wieder in den Gottesdienst eingeführt (wiki/ru) Summorum_Pontificum , nachdem 45 Jahre lang die wütenden Modernisten dem Klerus ihre Verwendung verwehrten. Aber der Weg zur Abschaffung der Entscheidungen des Vatikan II ist ziemlich lang und ich kann nicht mit Gewißheit behaupten, daß man bis zu seinem Ende gelangen wird. Dieses Gelangen ist unbedingt abzuwarten, bevor man Aussöhnungen besprechen könne.

Und was haltet Ihr von der möglichen Aussöhnung mit der katholischen Kirche? Laßt Ihr die Möglichkeit zu, Verhandlungen mit den sonstigen Strömungen einzugehen? Gebt mir bitte Bescheid, ob Ihr einiges von meinen Standpunkten für stichhaltig haltet und wenn ja, was.
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Versteher

Ob solch einer ausführlichen und ehrlichen Frage bedanke ich mich bei Euch, erlauchter Ellidi, verbindlichst..

Dann eine weitere Frage bereite ich Euch vor. Welch ist Euer Herangehen an die Persen, und an ihren uralten Glauben an Zaratustra?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Ellidi

Oben habe ich aus Versehen beschöre ... herauf anstatt beschwöre ... herauf geschrieben. Bitte korrigieren, wenn möglich und in diesem Fall daraufhin diesen Satz entfernen.

Versteher, ich werde bald Eure Frage nach den Persern beantworten, aber ich würde mich auch auf Euren Standpunkt bezüglich der Versöhnung der Kirche freuen.
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Versteher

Erlauchter Ellidi, ich bitte Euch nicht zu denken, ich hätte Eure Frage unterlassen, ob es gleich so aussiehet..

Noch weniger als auf dem Gebiete der Weltweitheit bin ich auf dem kirlichen Gebiete zögernd etwas zu sprechen: denn, wenn ich eine Dummheit von den Weltweisen sagen würde, kann es einem nichts Anders anthun - wobei aber eine solche von der Kirche ausgedräckt, kann ich einen sehr kränken, da ihm es heilig seyn kann.

Ich fragte Euch um Eure Meinung zu erfahren, wobey die meinige, wenn auch Statt finde, verwerflich sey.. Alle von Euch erwähnte Umstände, die Erledigung dieser Frage ermögligen können, sind mir Entdeckungen..

Ich antworte dann nur kurz: ja, ich sähe gerne die Wiedervereinigung der christlichen Kirche, da sie einst einig gewesen ist: und das Getrenntseyn nur erst später geschahe.
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Ellidi

Цитата: Versteher от апреля  6, 2011, 16:25
Ich antworte dann nur kurz: ja, ich sähe gerne die Wiedervereinigung der christlichen Kirche, da sie einst einig gewesen ist: und das Getrenntseyn nur erst später geschahe.
Und was haltet Ihr vom Protestantismus? Darf er auch an einer Vereinigung teilnehmen?

Was Persien anbelangt, kann ich nur zugeben, daß ich dieses Land und seine reiche Kultur verehre, vielmehr jedoch die späteren Sassaniden als die Achämeniden oder Parther. Die Achämeniden und Parther waren keine eifrigen Zoroastristen und gestatteten vielen anderen, ihrem Reich drohenden Religionen zu gedeihen. Dies änderte sich mit den Sassaniden, die den Zoroasthrismus zur einzigen Religion erklärten. Ihr Reich war mächtig und zentralisiert. Das spätere Persien halte ich ebenso hoch, weil im späteren Persien Schätze der Weltdichtung wie Omar Chayyāms, Rudakis und anderer Werke  entstanden. Im großen und ganzen waren jedoch die Perser allzu sehr fremden Einflüssen ausgesetzt (die Achämeniden, siehe dazu Buch Ester, die Safawiden und Kadscharen waren turkischer Herkunft), es wüteten im Iran fremde turkische (Ghaznawiden, Safawiden, Kadscharen) und mongolische Eroberer, die die iranische Kultur (die Mongolen auch ganze Städte) zerstörten. Daß die Perser die 900-jährige (700-jährige im Westen) turkisch-mongolische Herrschaft (977/1220-1922) überlebten, ist bewundernswert und ist meines Erachtens auf ihre reiche (überaus reicher, wenn man die wilden nomadischen Eroberer berücksichtigt) Kultur zurückzuführen, weil sowohl die Ghaznawiden, als auch die Safawiden und Kadscharen sich persisieren ließen und die persische Sprache übernommen (ähnlich wie die Mongolen im China im 12-13 Jh.).

Aber die Perser sind dann stark und unbesiegbar, wenn sie von Persern geführt werden, wenn das Land zentralisiert ist und wenn sie alle fremden Einflüsse von ihrem Lande fernhalten - das zeigt der Aufschwung in den Regierungszeiten der Sassaniden und Reza Schahs, der sein Land von der fremden Herrschaft befreite. Das alles wurde von seinem leichtsinnigen, tyrannischen und meuchlerischen Sohne (zum Glück zeitweise) verspielt.
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Versteher

Ich bedanke mich bey Euch ob der ausführlichen Antwort, Erlauchter Ellidi.

Dünket mich, der Ptotestantismus sey nur ein Zwerg der catholischen Kirche, der aus der Verneinung der Laste jener gewachsen sey. Wenn wir annehmen, die Kirche komme zu ihren Gründen zurück, so werde sie unbedingt einig, weil Laste in ihrem Grunde nicht gelegen hätten.


Erlauchter Ellidi, wenn mir meine Augen nicht versagen, besucht Ihr auch das französische Thema; und, so viel ich weiß,  habe Große Französische Revolution die Sprache aus sehr verändert. Seit Ihr ehe geneigt zur Sprache der Republik oder der Alten Ordnung?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Ellidi

Цитата: Versteher от апреля 11, 2011, 11:59
Erlauchter Ellidi, wenn mir meine Augen nicht versagen, besucht Ihr auch das französische Thema; und, so viel ich weiß,  habe Große Französische Revolution die Sprache aus sehr verändert. Seit Ihr ehe geneigt zur Sprache der Republik oder der Alten Ordnung?
Ich befürworte den Ancien Régime in allen seinen Erscheinungen, aber ich kenne mich mit den französischen Rechtschreibreformen kaum aus. Mir ist bekannt, daß im 18 Jh. das Plural der auf -ent endenden Substantive -ens geschrieben wurde. Geht es darum?

Wie ist Eure Stellung gegenüber Persien, geehrter Versteher?
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Versteher

Mit bangem Herzen und kaltem Grause schaue ich, wie der Krieg zu diesem hervorrageden Volke und seinem Staate, von zweenen jüdischen Staaten hergeschoben; wie es einst zu Yugoslawien gekrochen war.

Ich halte Persien für Deutschland des Nahen Ostens: unter den fremden Völkern, die ihre Eigenschaft verloren haben, sind die Perser Perser geblieben, wie die Deutschen in Europa.

Ja, es gieng gerade darum, leider weiß ich selbst davon nichts..

Erlaucht, wo wißt Ihr Akkadisch her?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Versteher

Die Engländer sagen; spare the rod .- spoil the child.

Und Ihr, Gnädige Frauen und Herren, seit Ihr einverstanden, daß man Kinder schlagen dürfe, um ihnen Disziplin beyzubringen?
ЛОЖИЛЪ, ЛОЖУ, БУДУ ЛОЖИТЬ!!!

Andvari

Ställ'et i stället i stället!

Ellidi

Цитата: Andvari от мая  2, 2011, 07:53
:o Wo bin ich?
In einem Thema, wo man sich ausschließlich auf Deutsch unterhält. Paßt das Ihnen nicht?
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)

Andvari

Das seh ich, aber so wissenschaftlich kann ich leider nicht diskutieren...
Ställ'et i stället i stället!

Ellidi

Цитата: Andvari от мая  2, 2011, 16:01
Das seh ich, aber so wissenschaftlich kann ich leider nicht diskutieren...
Schneiden Sie einfach mutig ein beliebiges Thema an, egal ob wissenschaftlich oder nicht.
Suum quoque castitas mentis dispendium patitur, quia nonnunquam mens concupiscentiae telo configitur per carnis speciem, quam exterius contemplatur. («A. de C. S.», c. XI)


lehoslav

Цитата: Versteher от февраля 18, 2011, 10:24
Was Altbulgarisch betrifft bin ich mit meinen Kenntnissen sehr entäuscht. Jüngst versuchte ich das Buch Meletij Smotrizkijens zu verstehen, verstand aber noch weniger, als wäre es auf Latein geschrieben.

:o
Wenn mit mir und denn noch drey Personen es vorbey ist in unserem Dorf, alsdann wird wohl niemand recht wissen, wie ein Hund auf Wendisch genannt wirdt.

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